Uniklinikum Halle (Saale) kooperiert mit Diakoniekrankenhaus

Eine enge Kooperation zum Wohle der Behandlung und Betreuung von älteren Menschen haben die Geschäftsführung des Diakoniekrankenhauses Halle gemeinsam mit dem Klinikumsvorstand des Universitätsklinikums Halle vereinbart. Petra Grimm-Benne (2. v.l.), Gesundheitsministerin, unterstützt das Vorhaben. Foto: Markus Scholz c/o Universitätsklinikum Halle (Saale).

Halle. UMH. Leistungsspektrum neu definieren, Doppelstrukturen abbauen und qualitätsorientierte Versorgungsangebote für Patient:innen im Diakoniekrankenhaus weiterentwickeln: Das Universitätsklinikum Halle (Saale) und das Diakoniekrankenhaus Halle haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Dieser tritt zum 1. Juli 2024 in Kraft. Damit beteiligt sich das Universitätsklinikum Halle (Saale) mit 25,1 Prozent am Diakoniekrankenhaus Halle. Die Kooperation beider Einrichtungen rückt die Behandlung und Betreuung von älteren Menschen mitten im Herzen von Halle in den Mittelpunkt und erfolgt in den Schwerpunktbereichen Endoprothetik, Geriatrie und Viszeralchirurgie mit Darmzentrum.

Petra Grimm-Benne, Gesundheitsministerin des Landes Sachsen-Anhalt: „Diese Kooperation ermöglicht es, innovative Lösungen für die Versorgung unserer immer älter werdenden Gesellschaft zu entwickeln, stärkt den Standort Halle und fördert den Wissensaustausch zwischen den Fachbereichen. Wir brauchen solche Kooperationen und Konzentrationen von medizinischen Leistungen, um die Versorgung von Patient:innen auch künftig wohnortnah und qualitativ hochwertig sicherzustellen.” Mit Blick auf die Krankenhausreform sagte die Ministerin: „Wir benötigen die Reform, aber die Bundesländer dringen alle gemeinsam gegenüber dem und auf Nachbesserungen. Die Planungshoheit muss bei den Ländern bleiben.“

„Durch die Zusammenarbeit beider Häuser und die damit verbundene Schwerpunktbildung verbessern wir im Sinne der qualitativ hochwertigen Patient:innenversorgung und im Sinne der von der Bundesregierung geplanten Krankenhausstrukturreform medizinische Leistungen und sichern diese Angebote nachhaltig in Halle ab“, erklärt Prof. Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Klinikumvorstands des Universitätsklinikums Halle (Saale).

„Die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts und des klinisch-wissenschaftlichen Schwerpunkts Alternsmedizin in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen am Diakoniekrankenhaus Halle bietet hinsichtlich der Sicherstellung einer Versorgung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Etablierung von Standards in der Gerontologie eine große Chance für alle Beteiligten“, betont Prof. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Unvierstität Halle-Wittenberg.

Lutz Ausserfeld, Geschäftsführer Diakoniekrankenhaus Halle, ergänzt: „Durch die strategische Partnerschaft schaffen wir eine maßgeschneiderte medizinische Versorgung, die den speziellen Bedürfnissen der Altersgruppe ab 70+ mit multimorbiden Krankheitsbildern gerecht wird. Diese umfangreichen Versorgungstätigkeiten gelingen uns dank der interdisziplinären Zusammenarbeit in den verschiedenen Fachrichtungen über beide Häuser hinweg“.

Die Bündelung und Modifikation von medizinischen Versorgungsangeboten konzentriert sich auf Strukturen und Prozesse in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Geriatrie/Gerontopsychiatrie, Endoprothetik, Neurologie, Notaufnahme sowie Ambulante Medizin. Durch die Neugestaltung der medizinischen Angebote haben beide Häuser die Möglichkeit, ihren Patient:innen ein umfassendes Leistungsspektrum vom universitären Maximalversorger für hochkomplexe Eingriffe bis zur fachspezifischen Versorgung anzubieten.

Der demografische Trend der alternden Gesellschaft zeigt sich in Sachsen-Anhalt besonders gravierend. Im Bundesländer-Vergleich betrug das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt 47,9 Jahre im Jahr 2022. Damit beherbergt das Bundesland die älteste Gesellschaft in Deutschland. Die jüngste Bevölkerung unter den Bundesländern hatte 2022 Hamburg mit einem Durchschnittsalter von 42 Jahren.

Hintergrund
Das Universitätsklinikum Halle (Saale) kooperiert bereits seit Anfang 2023 eng mit dem Diakoniekrankenhaus in Halle. Die Zusammenarbeit umfasst seither die beiden medizinischen Fachbereiche Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie sowie Geriatrie. Die neue strategische gesellschaftsrechtliche Partnerschaft ist eine logische Entwicklung basierend auf dem gemeinsamen Ziel, eine nachhaltige Gesundheitsversorgung für die Region zu leisten.