Armutsgefährdungsquote lag 2023 in Sachsen-Anhalt bei 15,4 %

Kleingeld
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Halle. StatLa. Im Jahr 2023 waren in Sachsen-Anhalt 15,4 % der Bevölkerung armutsgefährdet. Dies geht aus ersten Ergebnissen des Mikrozensus 2023 hervor. Legt man den (jeweiligen) regionalen Maßstab an, lag damit der Anteil der Menschen, die von Armut bedroht waren, unter dem Bundesdurchschnitt (16,6 %) und dem Wert für die alten Bundesländer (16,9 %). Für die neuen Bundesländer (einschl. Berlin) lag die Quote bei 15,2 %.

Armutsrusiko im Raum Halle (Saale) am höchsten

Am höchsten war das Armutsrisiko in der Region Halle/Saale (17,3 %), zu der die kreisfreie Stadt Halle (Saale), der Saalekreis, der Burgenlandkreis und der Landkreis Mansfeld-Südharz gehören.
Der Anteil der Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von mehr als 200 % des Medians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung in Hauptwohnsitzhaushalten in Sachsen-Anhalt, kurz die Einkommensreichtumsquote, lag mit einem Wert von 5,3 % deutlich unter der gesamtdeutschen Quote von 7,8 % und der für die neuen Bundesländer von 6,1 %.

Besonders Gefährdete

Besonders armutsgefährdet waren in Sachsen-Anhalt unter anderem jüngere Menschen im typischen „Ausbildungsalter“ von 18 bis unter 25 Jahren: Frauen in dieser Altersgruppe hatten mit 29,3 % ein höheres Armutsrisiko als Männer dieser Altersgruppe (25,6 %).

Deutlich geringer war die Armutsgefährdungsquote bei Personen im Alter von 50 bis unter 65 Jahren (12,6 %) und am geringsten bei Personen, die 65 Jahre und älter waren (12,1 %). Neben anderen hatten folgende Personengruppen ein erhöhtes Armutsrisiko:

  • Erwerbslose (62,8 %)
  • Eltern mit 3 oder mehr Kindern (33,3 %)
  • Alleinerziehende (33,1 %) 
  • Menschen über 25 Jahre mit niedrigem Qualifikationsniveau (37,3 %)

Am niedrigsten fiel die Armutsgefährdungsquote innerhalb Sachsen-Anhalts gemessen am Landesmedian in der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg (12,8 %) aus, zu der auch die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau gehört.

Hintergrund
Die Armutsgefährdungsquote ist der Anteil der Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von weniger als 60 % des Medians der Äquivalenzeinkommen (1.895 Euro laut Erstergebnis des Mikrozensus 2023) der Bevölkerung in Hauptwohnsitzhaushalten in Sachsen-Anhalt. Unterschieden werden Armutsgefährdungsquoten gemessen am Landes- oder Bundesmedian. Bei Verwendung des jeweiligen Landesmedians wird den regional unterschiedlichen Strukturen des Einkommens- und Preisniveaus (bspw. Mieten) stärker Rechnung getragen.