Erfolgreicher 2. Langer Tag der StadtNatur Halle (Saale)

Lange Nacht der Stadtnatur
© H@llAnzeiger

Halle. PH. Der zweite Lange Tag der StadtNatur Halle (Saale) hat düsteren Wetter-Aussichten zum Trotz größtenteils bei gutem Ausflugswetter stattgefunden.

Am vergangenem Freitag wurde das Naturfestival mit Grußworten des Umweltministers Prof. Armin Willingmann und des Beigeordneten für Stadtentwicklung Rene Rebenstorf auf der Waldbühne am Peißnitzhaus eröffnet. Geladen waren vor allem alle aktiv Beteiligten, die als Netzwerk StadtNatur das Event zum Großteil ehrenamtlich auf die Beine gestellt haben. 

Nur drei Veranstaltungen sind „ins Wasser gefallen“. Sie werden am kommenden Wochenende nachgeholt:

Freitag, 07.06.2024, 19 – 21 Uhr Vogelstimmenwanderung in der Frohen Zukunft
Samstag, 8.06.2024 16 – 17 Uhr Der Wald südlich des Kleinen Brandbergs 
Sonntag: 9.06.2024 12 – 15 Uhr Brennnesseln unterschätzte Alleskönner

Rückblick

Die Leopoldina lud ein zum Thema „Biodiversität macht glücklich“, die Villa Jühling und die Umweltbildungsstation des Peißnitzhauses wandten sich vor allem an Kinder mit dem Motto „Komm raus zum Hüttenbauen“ – analog zum Motto der Themenjahre. Beim Angebot „Imkerei in der Stadt“ zeigte Jork Winterfeld seine Honigbienen u.a. einer Gruppe von Gehörlosen, die Dank der Förderung durch die DSEE mit einer Gebärdensprachdolmetscherin unterwegs waren. Im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen wurde der Workshop „Leckeres für die Gesundheit“ ins Ukrainische übersetzt.

Bei der nächtlichen Exkursion mit dem Naturschutzjugend Merseburg-Querfurt (NAJU) in die Beesener Aue beobachteten wir u.a. Teichmolche und Seefrösche und kescherten Erdkröten-Quappen. Je dunkler es wurde, desto lauter wurde das Konzert bei den Fröschen am See!

Am Samstag führte Herr Dr. Klotz vom UFZ in einer dreistündigen Exkursion den BesucherInnen vor Augen, wie die Wiederbesiedlung der Tagebaulandschaft in Bruckdorf durch Pflanzen und Tiere voran geht. Hier konnten sich in den vergangenen Jahrzehnten viele Tier- und Pflanzenarten ansiedeln, die in anderen Teilen der Stadt nicht mehr vorkommen. Das macht den besonderen Wert des Gebiets aus. Rund 500 Hektar groß wird das Landschaftsschutzgebiet (LSG) sein, dass die Stadt Halle (Saale) hier ausweisen wird.

Bei der Fahrrad-Exkursion „Urbanes Grün in Halle-Neustadt“ erzählte Herr Volker Reichardt wie der Grüngürtel um Halle Neustadt angelegt wurde und sich daraufhin in den vergangenen 50 Jahren entwickelt hat. Vom Kalksteinbruchsee bis zum Bruchsee führte er eine Gruppe naturinteressierter Hallenserinnen! Durch den Rückbau einiger Plattenbauten entstanden nach der Wende Freiräume, die Potential für naturnahe Grünflächen, Mähwiesen und Gemeinschaftsgärten als Erholungsraum für die AnwohnerInnen bieten. Blühwiesen legt der Blühwiesenverein inzwischen in verschiedenen Stadtteilen an. 

Besonderen Zulauf hatten die praktischen Stationen „Papierschöpfen“ (Fachbereich Umwelt der Stadt) und Blaudruck durchgeführt von Wiebke Degler (Umweltbildungsstation des Peißnitzhauses). Auch alle anderen Mitmachangebote wurden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen begeistert angenommen! Insgesamt waren etwa 1000 BesucherInnen unterwegs, um Veranstaltungen des Langen Tages der StadtNatur zu besuchen.

Die Tierfotoausstellung des Fotografen Tobias Metzner wurde am 31.05.2024 mit einer Vernissage erfolgreich eröffnet und ist bis zum 31.07.2024 im Erdgeschoss des Peißnitzhauses zu sehen. Die Ausstellung „Umweltbewegung der DDR trifft Klimaaktivisten – Lebenserfahrung versus Zukunftsängste“ – ebenfalls am Langen Tag der StadtNatur eröffnet – ist bis zum 31.07.2024 in der Petruskirche in Kröllwitz zu besichtigen. Sie wurde als Revier-Pioniere-Projekt von der Ökologischen Arbeitsgruppe erstellt.

Wer für die StadtNatur aktiv werden möchte, kann sich auf der Seite tag-der-stadtnatur-halle.de einen Überblick verschaffen, welche Arbeitsgruppen, Vereine und Initiativen es für die StadtNatur in Halle bereits gibt.