25 Jahre Umweltallianz: Die EVH steht sauber da

Die Umweltallianz Sachsen-Anhalt feiert im Energiepark Dieselstraße ihr 25-jähriges Bestehen. Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, hob die besondere Rolle der EVH in dieser Allianz hervor. Foto: Stadtwerke Halle.

Halle. SWH/EVH. Happy Birthday! Die Umweltallianz Sachsen-Anhalt feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen und blickt auf ein Vierteljahrhundert erfolgreicher Zusammenarbeit für eine nachhaltigere Zukunft zurück. Eine bedeutende Rolle in diesem Jubiläumsjahr spielt auch die Stadtwerketochter EVH, die seit den Anfängen im Jahr 1999 als Gründungsmitglied der Umweltallianz angehört. Damit ist die EVH nicht nur Teil der Erfolgsgeschichte, sondern zugleich Vorbild im umweltgerechten Wirtschaften, das im Sinne der Allianz weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht.

Die EVH hat sich in diesen Jahren mit umfangreichen Maßnahmen an der eigenen Umweltleistung, der CO2-Kompensation und Ausbau regenerativer Energie stetig verbessern können und somit einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Der Nachweis für all diese Bemühungen wird dabei regelmäßig durch die EMAS-Validierung erbracht. Die EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, ihre Umweltleistung weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus zu verbessern. Bereits 1998 hatte die EVH erfolgreich diese EMAS-Zertifizierung durchlaufen – übrigens als erster Energieversorger in Sachsen-Anhalt und 18. bundesweit.   

Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, hob beim gestrigen Presse- und Jubiläumstermin die besondere Rolle der EVH in dieser Allianz hervor. „Die Stadtwerke Halle und ihre Tochtergesellschaften nehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität eine Vorreiterrolle in Sachsen-Anhalt ein“, unterstrich der Staatssekretär in seinem Grußwort. „Auch und gerade erst das starke Engagement der EVH in der Umweltallianz ist ein wirksames Signal für mehr nachhaltiges und umweltgerechtes Wirtschaften“. Und Thomas Wünsch knüpfte an dieses Lob zugleich die Aufforderung „Weiter so!“.

Entscheidende Weichenstellungen für Klimaneutralität

Unzählige Weichen wurden bereits auf dem Weg zur Klimaneutralität gestellt. Über den gesetzlichen Rahmen hinaus. Dem Rückblick eilt eine sensationelle Bilanz voraus „Seit den 1990er Jahren bis heute konnten die CO2-Emissionen bei der Erzeugung von Strom und Wärme in den Energieparks bereits um mehr als 70 Prozent reduziert werden“, hebt Olaf Schneider, Geschäftsführer EVH, hervor. Ursächlich dafür trägt das 2016 gestartete Modernisierungs-Programm und der damit bekundete „Wille zur Dekarbonisierung“ in beiden Energieparks Dieselstraße und Trotha Früchte. „Wir waren die ersten in Deutschland, die die Modernisierung nach dem Kraftwärmekopplungsgesetz abgeschlossen haben“, so Schneider. „Über die Kraft-Wärme-Kopplung, also der gleichzeitigen Produktion von Strom und Wärme, hat der kommunale Ausbau zur sauberen Fernwärme an Fahrt gewonnen und fast selbsteinladend 2016 zur Gründung der Energie-Initiative Halle (Saale) geführt, die maßgeblich auch für den Erfolg mitverantwortlich ist“.

Energie-Initiative Halle (Saale) ist ein Glücksfall

Die Energie-Initiative Halle (Saale) ist ein breites städtisches Bündnis, das sich für eine zukunftsfähige Energieerzeugung stark macht, das „Energie- und Klimapolitische Leitbild“ der Stadt Halle mitträgt und das ehrgeizige Ziel verfolgt, mit geeigneten Maßnahmen noch vor 2045 klimaneutral zu wirtschaften. Der strategische Fahrplan auf dem Weg dorthin ist die Roadmap.

EVH hat immer wieder in Zukunftstechnologien investiert

In engen Zeitfenstern hat die EVH immer weiter in Zukunftstechnologien investiert. Darunter zählen die Errichtung des Energie- und Zukunftsspeichers in der Dieselstraße (2018), der überhaupt erst den Einsatz einer Power-to-Heat-Anlage (2024) ermöglichte. „Das Kraftwerk in der Dieselstraße ist zudem schon auf H2-ready (Wasserstoff-Verwertung) vorbereitet. Wir könnten also heute schon 30 Prozent Wasserstoff zur Stromerzeugung einsetzen“, so Schneider.

Aber auch die Errichtung der Solarthermie-Anlage in Halle-Trotha (2019) und die Planung, Errichtung und der Betrieb von PV-Anlagen in Halle und im gesamten Bundesgebiet zahlt sich für die Umwelt aus.  Mit aktuell 170 MW installierter Leistung werden rund 85.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Viele kleine Maßnahmen wirken im Großen. Die Liste ist lang. Schneider nennt hier nur stellvertretend die E-Mobilität in den Fuhrparks, die Beteiligung an erneuerbaren Energieprojekten, den ökologischen Ausbau der Infrastruktur und der dezentralen Erzeugungslandschaft. 

Wo geht die Reise weiter hin?

In den 25-Jahren der Mitgliedschaft der Stadtwerketöchter EVH und HWS wurde die Zusammenarbeit immer weiter vertieft und neue Allianzen in der Allianz geschlossen. Bestes Beispiel hierfür ist der neue Arbeitskreis „Nachhaltigkeit“ der vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) moderiert wird. Wirtschaftskraft, soziale Gerechtigkeit und ökologische Tragfähigkeit sind die Schwerpunkte, die entscheidend sind für eine dauerhaft tragfähige, zukunftsfähige, nachhaltige Entwicklung stehen.

Daran arbeitet auch die EVH. „Das ehrgeizige Ziel, die Saalestadt mit einer Ökostromquote von 100 Prozent zu versorgen, soll bis 2040 erreicht werden“, so Olaf Schneider. Ziel soll es außerdem sein, die Wärmeproduktion in Halle weiter zu dekarbonisieren. Aktuelle Herausforderungen stehen an. Bis Ende 2024, so Schneider, soll ein Wärmetransformationsplan mit konkreten Zielen zum Netzausbau und der klimaneutralen Erzeugung (z.B. über Tiefen-Geothermie, Großwärmepumpen oder industrieller Abwärme) erstellt werden.

Hintergrund
Die EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, ihre Umweltleistung über die gesetzlichen Anforderungen hinaus zu verbessern. Unternehmen müssen dazu ein komplettes Umweltmanagementsystem einführen, dieses kontinuierlich verbessern und jährlich extern begutachten lassen. Dieser externe Gutachter ist bei der EVH, der Netz Halle GmbH und in der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH (KWT) jährlich eine Woche zugegen. Stimmen die Parameter der veröffentlichten jährlichen Umwelterklärung erfolgt die Validierung. Diese Transparenz schafft Vertrauen bei Stakeholdern und fördert ein positives Unternehmensimage. Für die Umweltallianz-Mitgliedschaft ist die EMAS-Urkunde und/oder die Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 eine wichtige Eintrittskarte.