Januar 2024 war der fünftsonnigste Januar seit 1881

Schnee Gras
© H@llAnzeiger

Offenbach. DWD. Zwischen einem teilweise frühlingshaften Beginn und auch einem milden Drittel enthüllte der Januar 2024 ein zweiwöchiges Winterintermezzo, mit Frostperioden, Schneefällen und einer markanten Grenzwetterlage, die mit gefährlicher Glätte einherging. Nach Rückzug der Niederschläge strahlte die Januarsonne in einem Maße, wie seit zwei Monaten nicht mehr, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.

In Sachsen-Anhalt war das milde Januarmittel 2024 von 1,5 °C (-0,3 °C) ein Ergebnis kontrastreicher Temperaturverläufe. Die kältesten Tage und eisigsten Nächte mit strengen Frösten (-10 bis -15 °C) wurden zum Ende der ersten Monatsdekade beobachtet. Ungewöhnlich mild startete die letzte Monatswoche. Am 24. stoppte das Quecksilber bei knapp unter 13 °C (Pabstorf: 12,8 °C). Diese Luftmasse setzte auch dem Berglandschnee ein schnelles Ende. In puncto Niederschlag mit gut 50 l/m² (39 l/m²) und Sonnenscheindauer mit fast 80 Stunden (43 Stunden) waren ebenfalls positive Abweichungen erkennbar, wobei das Plus bei der Belichtungsdauer von rund 85 Prozent herausragender war.

Januarwinter eingebettet in frühlingshaft milder Luft

Das Temperaturmittel lag im Januar 2024 mit 1,5 Grad Celsius (°C) um 2,0 Grad über dem Wert (-0,5 °C) der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die Abweichung 0,6 Grad. Nach einem milden Monatsauftakt präsentierte sich die zweite und dritte Januarwoche teils sehr winterlich. Das Temperaturminimum wurde am 20. in Leutkirch-Herlazhofen, Allgäu, mit -19,5 °C gemessen. Schnell zogen die Temperaturen wieder an und während der zweiten „Frühlingswelle“ fanden die Spitzen am 24. bei weit verbreiteten 13 bis 15 °C ihren Zenit. Das Alpenvorland legte sogar noch eine Schippe drauf: begünstigt durch leichte Föhneffekte datierte Piding, Berchtesgadener Land, mit 17,8 °C den bundesweiten Höchstwert.

Gebietsweise längere Zeit Schnee, vorübergehend sogar Glatteisregen in der Mitte

Der Januarniederschlag 2024 zeigte mit rund 74 Litern pro Quadratmeter (l/m²) eine Zunahme von gut 20 Prozent gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (65 l/m²) ergab das Plus fast 15 Prozent. Kräftige Regenfälle kennzeichneten den Monatsbeginn, wobei am 2. an der Station Kirchberg/Niederbayern-Zell (Bayerischer Wald) die höchste Tagesmenge von 65,6 l/m² registriert wurde.

Der anschließende Wandel in Schnee hinterließ landesweit eine temporäre weiße Decke. Gebiete mit den meisten Schneetagen waren der äußerste Norden, das Alpenvorland sowie die südlichen und zentralen Mittelgebirge. In den Bergregionen wurden mit über 200 l/m² auch die höchsten kumulierten Monatsmengen ermittelt. Im Übergang zwischen Winter- und Frühlingsluft ereignete sich am 17. in der Landesmitte eine zusätzliche Niederschlagsart: gefrierender Regen, der nicht nur gefährliche Glätte, sondern auch beeindruckende Eisornamente hervorzauberte.

5. sonnigster Januar seit 1881

Mit 70 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Januar ihr Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 60 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (52 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 35 Prozent Damit war der Januar 2024 der 5 sonnigste seit 1881. Im Südwesten brachte die Sonne örtlich sogar eine Spitzenleistung von 100 Stunden hervor. Zum Monatsfinale wurde mancher Tags sogar landesweit die astronomisch maximal mögliche Sonnenscheindauer von bis zu 9 Stunden erreicht.