Tod des zweieinhalbjährigen Kindes wurde von Eltern und Oma billigend in Kauf genommen

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Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Halle und der Polizeiinspektion Halle (Saale) – Ermittlungen wegen des gemeinschaftlichen Totschlags durch Unterlassen eingeleitet

Halle. STA/PI. Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt seit Dienstag, den 14. Mai 2024, gegen die Eltern (beide 36 Jahre) des im Halleschen Paulusviertel verstorbenen zweieinhalbjährigen Mädchens sowie gegen dessen 63-jährige Großmutter, die zum Zeitpunkt des Vorfalls für die Betreuung des Kindes verantwortlich war. Der Tatvorwurf lautet auf gemeinschaftlichen Totschlag durch Unterlassen.

Untersuchungen im Institut für Rechtsmedizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben nach dem vorläufigen Sektionsergebnis ergeben, dass das Mädchen am Sonntag, den 12. Mai 2024 an größeren Hautverbrühungen verstarb, die es nach derzeitigem Ermittlungsstand zwei Tage zuvor in der elterlichen Wohnung erlitten hatte.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, die Rettung des Mädchens – trotz der Kenntnis über die lebensbedrohlichen Verletzungen – nicht veranlasst zu haben.
Der Tod des Kindes wurde dabei billigend in Kauf genommen.

Heute wurde der Vater des verstorbenen Mädchens festgenommen. Gegen den 36-Jährigen wurde Haftbefehl wegen des Haftgrundes der Fluchtgefahr erlassen.

Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Halle (Saale) durchsuchten aufgrund eines richterlichen Beschlusses die Wohnungen der Beschuldigten am Mittwochvormittag, um Beweise zu sichern.
Die  Ermittlungen dauern an.